Daytrip to Penticton

Und endlich gab es mal wieder was richtig fettig, ungesundes zu Essen. Nach knapp 4 Wochen super healthy Mountain Kost und völliger Isolation von der Außenwelt, habe ich es tatsächlich doch noch zurück in die Stadt geschafft. Und es gibt sie tatsächlich noch - die Zivilisation!!! Der erste Weg (nach 2 Stunden Truckfahrt 'Lodge to Penticton') führte uns zum Laundromat. Handwäsche geht nämlich echt nicht mehr, bei Temperaturen von unter 0 C°. Um die Zeit optimal zu nutzen, haben wir während der Laundry das nächst gelegene Fast Food Restaurant aufgesucht. A&W - Burgers since 1956! Eine kanadische Fast Food Kette für die ganze Famile (Mama-, Papa-, Baby-, Teenie-, Grandpa-, und Chubby Chicken Burgers: welch ein Produktsortimentl!!).
Nachdem der Trockner angestellt wurde hieß es dann Zeitung wälzen im Laundryhaus. Und was lesen wir da in der Western News Daily??? "GERMAN POLITICAN REBUFFS QUESTION IN ENGLISH" - was für ein Einstand Guido! Da hast du dich als zukünftiger Außenminister ja direkt super beliebt gemacht.
Whatever, wir wollte eh noch weiter zum Supermarkt. Die Laundry-Dame hat uns dafür eine perfekt ausgeklügelte Wegbeschreibung und eine noch viel bessere Abkürzung gegeben. Wow, drei Schritte gespart und dann irgendwo im Senioren-Village rausgekommen. Die Schilder dort sind auch besonders nett (s. Bild 4). Irgendwie haben wir dann doch noch die Shopping-Plaza ausfündig gemacht und sind hinter her auf gefühlte 8 Bier (war aber nur ein Pitcher) in die Sportsbar eingekehrt. Endstation unseres super erfolreichen Laundry-Shopping-und-sich-wie-Touris-benehmen-Tages, wäre beinahe das Base Camp von Keremeos gewesen, da Big-Boss Richard den eigentlichen Grund seines Stadtbesuches vergessen hatte zu erledigen. Glücklichweise konnte Marc das Steuer des zweiten Trucks übernehmen und uns souverän und in schweizerisch-präziser Art zurück in die Lodge fahren. What a day!

Schnäppchen des Tages: Colgate Zahncreme 75ml - nur 99c!!





Dies & Das

Erst einmal vorne weg: Wat sind das denn für Wahlergebnisse??? So ein Ergebnis habe ich ja in meinen ganzen 5 Jahren Wahlberechtigung noch nicht gesehen. Linke besser als Grüne, schlappe 23% für SPD und Guido regiert jetzt mit Angie? - Viva la Germany! Und dabei hatte ich doch so auf die HSP gesetzt...
Egal, mich interessiert derzeit sowieso nur die Politik von British Columbia. Hier sind Gesetze nämlich Aufgabe der Bundesprovinzen und da hat Vater Staat gar nichts zu melden. So bin ich im Staate BC schon im Alter von 18 Jahren volljährig, anstatt in Alberta mit 19 Jahren. Zahle allerdings dafür 14,5% Steuern, in der Nachbarprovinz Saskatchewan aber nur 13 %. Das Chaos hat einen Namen - Hooray!!
Na ja, in der Wildnis sind auch Gesetze unwichtig. Da zählt einzig und allein die Stimme von Karin-the-Koch. "Don't mix and match, Callum!" Ein beliebter Ausspruch beim Dishes wegräumen... Meine Scones sind übrigens doch noch mit überwältigender Mehrheit verzehrt worden. Allerdings mussten wir sie dazu erst in "Stone-City-Scones-Super-Sweet" umbennen und den Zusatz "Cookie" hinzufügen. Das Kind braucht nur einen Namen ;-) Jetzt versuche ich mich an Muffins und den real American Cookies.
Eine Wanderung stand die Tage auch auf de Programm: Glacier Lake und Quiniscoe Lake backwards. (Bilder weiter unten)
Zum Ende des Posts möchte ich gerne noch ein paar Genesungswünsche in die Heimat an Su Kinsella überbringen: Get well soon and take care, Darling!





Stormy Weather

Unwetter über BC! Gestern Nacht glaubte ich die Welt würde über mir zusammen brechen. Orkanartige Stürme bestimmten die Nacht und ein furchtbares Heulen ging durch den Wald. Dann plötzlich, gegen 2:00 Uhr, - ein Knall. Beng! Irgendetwas großes krachte in unmittelbarer Nähe zusammen. Ab da an war ein Einschlafen nicht mehr möglich. 2 Stunden verharrte ich und lauschte den Stürmen, die sich nur eine dünne Wandschicht von mir trennten. Erst am nächsten Morgen konnte ich das Außmaß betrachten: Zwischen Sue's Cabin und der halbfertigen Sauna (ca. 10m von mir entfernt) ein umgetürzter Baum, von beachtlicher Länge und Breite.
Pff, alles halb so schlimm. Bisschen Schwund ist immer, ne? Und Bäume gibt es hier ja eh wie Sand am Meer. <-- So in etwa der O-Ton von Big Boss Richard. Sue und ich (immer noch im Schockzustand) haben daraufhin erst mal die nähere Umgebung nach Fluchtwegen untersucht und die Evacuation Area gründlichst inspiziert. Zu allem Überfluss kamen heute auch noch die Holzfäller, die nichts besseres zu tun hatten als ca. 30 weitere (käferbefallene) Bäume im Staff-Camp direkt vor unserer Haustür zu fällen. So viel zum Thema Trauma-Bewältigung. Unter dem Publikum der Schaulustingen befanden sich auch unsere zwei kanadischen Freunde von gestern, deren "richtigen" Namen wir in diesem Zuge ebenfalls erfahren haben. Jim und James, cliche-haftiger ging es nicht, oder?

Ladyslipper (again!)

Langsam gehen mir die Wanderwege in der näheren Umgebung aus. Deshalb: Repeat of the Trails! Außerdem ist Ladyslipper immer einen Hike wert. Gleich auf dem Hinweg sind uns zwei Goats über die Füße gelaufen. In einer feierlichen Zeremonie haben Fabian und ich sie kurzerhand in Miss Marple und Edelbert getauft. Wurde aber auch Zeit für einen Namen! Schließlich habe ich Mutter + Söhnchen nun schon zum 3. Mal auf meinen Wanderungen angetroffen. Verfolgen die mich?
Die Umrundung des Ladyslippers war wie erwartet ein großer Erfolg. Am Ende des Pfades konnten wir sogar einen Badestrand auffinden. Wunderbar zum Chillen und Sonne tanken! Last-Minute-Angebot: 573,- inkl. Taxe - aber bitte nur halben Liegestuhl mitbringen - mehr passt nicht auf den Beach. Der Rückweg gestaltete sich auch wieder sehr angenehm. Kein Mensch weit und breit. Lediglich zwei Kanadier, Hinz und Kunz aus Colona, hielten uns für ein kurzes Schwätzchen am Fuße des Lakes auf und stellten uns den Vogel "Whiskey Jack" vor.
Unten angekommen konnten wir dann noch einen kurzen Blick auf Miss Marple und Edelbert erhaschen, die ihre Reise in Richtung Evacuation Area fortsetzten. Falls die Tiere einen 7. Sinn besitzen, sollte ich also womöglich zügig mit dem Packen anfangen...




Umzug, der dritte

Heute hat es mich in den Bakery-Corner verschlagen, wo ich meine ersten "Scones" gebacken habe. Leider bin ich beim Hinzufügen der Zutaten in der Zeile des Rezepts verutscht (was müssen die Recipes auch so dicht aneinander hängen??) und habe versehentlich die dreifache Menge an Zucker hinzugegeben. Hmmm...was ein Pech aber auch! Die Scones wurden zugleich in "Julies-Super-Sweet-Scones" umbenannt. Mal schauen was die Gäste morgen zu der neuen Backmischung sagen...
Schnell zu einem erfreulicherem Thema: Ich bin (mal wieder) umgezogen. Mein neues Etablesement beinhaltet ein großes Bett, einen voll funktionsfähigen Ofen und einen Spiegel an der Wand. Desweiteren habe ich nun Gardinen vor meinem Fenster.
Mein bisheriges Häuschen würde ich dafür nun preisgünstig weiter vermieten. Die Lage ist perfekt (mit Blick auf See!) und bietet neben einem halbfunktionsfähigen Ofen, ein Stockbett + Schlafcouch. Strom steht von 6:00 - 23:00 Uhr zur Verfügung und sanitäre Anlagen können im nahegelegenen Plumpsklo und propetären Dusche in Anspruch genommen werden. Untermieter gibt es auch: Waldi + Klopfer, zwei Rabbits im Ruhestand. Also, keine lauten Bässe! Gleich bei mir um die Ecke befindet sich außerdem ein Fitnessstudio, auch "Waldgym" genannt, welches gegen ein Entgelt von 5 Bucks exkl. Taxe genutzt werden kann. Interessenten melden sich bitte bei mir unter der Nummer ... ach Moment, ich besitze überhaupt kein Telefon. Dann kommt doch einfach mal so auf ein überzuckertes Scone und eine Tasse Tee vorbei. Freue mich über alle Anfragen! Cheers, Julie :)




Sturmfreie Bude

Montag, 21.09.09, 09:23
Der Park ist unser! Soeben haben die Obrigkeiten, sowie die gesamte Besatzung der Festangestellten + Helper und sämtliche Gäste die Lodge verlassen. Zurückgeblieben sind nur wir 7 Volunteere und 4 vereinzelte Gäste, die irgendwo auf irgendwelchen Wanderwegen herumstolpern. Auch das Rangerhaus ist unbesetzt. Der beste Zeitpunkt also füre eine "Mountain-Rocky-Apres-Ski-Party" mit DJ Snow und DJ Chip-the-Munk, inkl. beer for free und Hits von Berg bis Tal!
Aber nein, wir sind ja alle wohlerzogene kultivierte Europäer, die etwas tun für ihren Schlafplatz & Verköstigung. Zwischen Betten machen, Putzen und Dishes, noch schnell die Suppe vom Vortag für die Gäste aufgewärmt und anschließend liegengebliebenes Office- und Hausarbeits-Work erledigen. Und ehe man sich versieht neigt sich auch dieser Tag dem Ende zu. Um 23 Uhr geht das Licht aus, denn morgen um 6:00 Uhr heißt es wieder Tische für Breakfast at Richard's decken. The same procedure as every day...




Scout Lake

Was spielt das Wetter eigentlich für ein übles Spiel mit mir?? Da freue ich mich seit Tagen auf den großen Hike zu "Smokie the Bear, sage dafür alle Veranstaltungen und Termine ab und stehe extra um 5 Uhr morgens in aller Herrgottsfrüh auf um pünktlich am Rangerhaus zu sein. - Und was passiert? Es schneit über Nacht! Ist das denn zu fassen? Und dann bleibt dieser blöde Schnee noch nicht mal liegen, sondern verwandelt sich in Frost und legt sich als eine große Nebelschwade über die kompletten Mountains. So dass man seine eigene Hand vor Augen nicht mehr sieht. "Ja, Kindchen, dat hätt isch dir aber schon jestern sagen können!" Danke Karin, aber warum hast du es mir gestern nicht gesagt, dann wäre ich im Bett geblieben!!
Whatever, dafür sind Marc und ich als Entschädigung nach dem Lunch noch mal Diamond Trail und Scout Lake abgegangen, inkl. Fotosession! Voll animated ;-)






Glacier Lake

Für einen Moment glaubte ich das gesamte Bergpersonal inkl. aller Vorgeschichten, Gerüchte & Gossips zu kennen, da erscheint plötzlich ganz unverhofft der Chefkoch der Küche. Wieviele "Chefs" wollen die denn noch aus ihem Hut zaubern? Vor allem kommt der gebürtige Inder, zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Gerade hat uns die 30-köpfige Wandertruppe "Senioren-Wander-Club & Friends" von Vancouver Island verlassen und die Gäste Anzahl hat sich auf die Hälfte reduziert. Wie heißt es da so schön: Viele Köche verderben den Brei und 5$ ins Phrasenschwein.
Na ja, dann hat Karin-the-Koch vielleicht ein wenig mehr Zeit für ihr neues Mobilfunkgerät. "iTouch, dat hab isch mir für zweihundertfuffzisch Bucks im Wal-Mart gekauft, weißte Bescheid Schätzelein!"

Ich geh da lieber noch ne Runde hiken. Hoch zum Glacier Lake, aber seht selbst.



Diamond Trail & Rim Trail

Na, als ob ich es geahnt hätte! Jetzt musste ich doch an den Herd. Und das nur, weil die Filter für den Kaffee ausgegangen sind und dieser nun manuell auf dem Gasherd gekocht werden muss. Goodbye Millenium, hallo Steinzeit!
Der Diamond Trail (15km) hat mich doch einiges an Puste gekostet. Dafür hat er mir auch die erste Klettertour bescherrt. Ohne jegliche Abseilausrüstung, Auffangnetz & Co. sind wir über Geröll und Stein geklettert - aufregend, aufregend! Zum Lunch haben sich dann noch ein paar Goats (Bergziegen) zu uns gesellt. Mein Rucksack stellte dabei die größte Attraktion dar. Ob die das gute Rei in der Tube gerochen haben??
Ähm ja, und vielleicht sollten wir das mit den Pizza-Partys bei den (Power-)Rangers demnächst doch anders gestalten. Hier der Auszug eines Kommentars einer Camperin am darauffolgenden Tag:

"...very unfriendly and unprofessionell Ranger, who was partying with the Lodge-Staff..."


...pah, immer diese Hardcore-Hiker!





What's going on???

Die Kanadier haben schon komische Essgewohnheiten. Omlet zum Frühstück ist der neuste Trend. Ich gebe ja zu, dass es ganz schmackhaft war, aber Reis und Pilze müssen es nicht jeden Morgen sein. Da bleibe ich doch lieber bei meinen geliebten Pancakes, wahlweise mit Ahornsirup oder Blueberry. Ein Gaumenschmaus!
Derzeit sind wir personalmäßig ziemlich schlecht besetzt, weshalb Big Boss Richard nun persönlich kochen muss. Auch Paula, meine Zimmergenossin, stand heute schon mal am Herd. Wer weiß, vielleicht finde ich mich schon bald vor dem Kochtopf wieder. Dann wird sich das "zu-viele-Gäste-Problem" auch schnell von selbst erledigt haben.
Derzeit fungiere ich aber noch als Supervisor und bringe den Jungs die Kunst des Housekeepings bei. Was für eine Freude ;-)
Das Wetter ist weiterhin sonnig und ich würde fast von einem goldenen Herbst sprechen (den ihr in Deutschland wohl nicht habt?), doch in diesem Moment höre ich Regentropfen auf unser Dach tröpfeln und werde nun schnell meine handgewaschene Wäsche in Sicherheit bringen...

Damit ihr euch ein Bid von meinem näheren Umfeld machen könnt, hier ein paar Eindrücke der letzten Tage:

Mein Haus


Mein Boot



Mein Team



Florian, Fabian, Marc, ich, Alex & Claudia
(Phil, Callum, Iveta & Paula are missing)

Umzug

Heute morgen habe ich meine Hütte geräumt. Da haben mich doch tatsächlich die Gäste aus meinem schönen Zimmer vertrieben. Teile mir nun ein Hüttchen mit einer Deutschen, oben am "Staff-Berg" inmitten des Waldes. So nice...
Vor einigen Tagen haben wir eine neue Nachbarin kennen gelernt: Heather, die Rangerin. Wurden gleich auf eine Tasse Tee und Nachos eingeladen. Schön, wenn man so nette Nachbarn hat... leider ist sie bis auf die Camper auch die Einzige. Gestern haben wir dann noch ein kleines "Neighbour-Fest" mit Pizza und Bonfire veranstaltet. Ach ja, es wird schon von Tag zu Tag schöner hier. Vor allem seit dem ich den "Betten-mach-Dienst" gegen Putzen und Kitchenwork eingetauscht habe. Noch nie habe ich so gerne geputz wie in diesen Tagen...;-)




Goats Lake

Die Lodge gleicht nunmehr einer deutschen Kolonie. Nachdem die gebürtige Kölsche Chefköchin wieder zurück gekehrt ist, sind jetzt auch die ersten deutschen Gäste eingetroffen. Außerdem hat sich eine deutsche Journalistin unters Volk gemischt. Gebt acht, wenn demnächst eine Doku über Missstände in kanadischen Nationalparks ausgestrahlt wird! Das Gute an der Sache ist, dass endlich Ordnung & System in den Laden einkehrt, seit Chief "Karin the Koch" wieder da ist.
Jetzt geht's rund in der Küche! Ich durfte heute 2 Stunden lang verbleichte und verschmierte Weingläser polieren. Außderdem hat Karin jede Menge nützliche Haushaltstipps parat, z.B. wie man einen angebrannten Großküchensuppentopf erfolgreich reinigt. Ich denke das mit dem Englisch lernen kann ich abhaken, dafür vielleicht Küchen-Kunst for Beginners?

Hier noch ein paar Bilder von unserem gestrigen 8-km Hike zu Goats Lake:

Ladyslipper

Von wegen ökologisches Naturprojekt! Bisher habe ich noch keinen einzigen Baum gerettet (die sind nämlich alle tot - blödes Käfergesindel!). Dafür bin ich jetzt top-fit im Tische-nach-kanadischer-Knigge-eindecken und Geschirr-ohne-Tuch-abtrocknen. Die "Bergpension" ist nämlich im Besitz eines ganzen Abtrockenhandtuchs, welches sich entweder im Zustand saudreckig oder klatschnass befindet. Mittlerweile stehle ich mir Handtücher der Gäste, damit die Gläser sauber werden.
Gestern hatten wir mal einen Nachmittag frei und sind den 5km-Trail hoch zum See "Ladyslipper" gewandert. Worte können diesen Ort kaum beschreiben. "Das Juwel des Parks" ist ein wunderschöner glasklarer See, umgeben von einem Bergpanorama nicht sondergleichen. So eine Aussicht ist all das Klo putzen und Betten machen wert. Und eine Ruhe hier oben. Nur das Pfeifen eines vereinzelten Murmeltieres und Vorbeihuschen eines Chipmunks sind zu hören...


Snow (Hey Oh)

Es schneit. Und es regnet. Es windet. Und es scheint die Sonne. Alles an einem Tag! Wer sich schon immer mal gefragt hat wo die 4 Jahreszeiten herkommen, hier die mögliche Antwort: Cathedral Lodge Park, Canada. Komisches Wetter, aber schön hier. Wer allerdings glaubt ich sei hier zum Urlaub, der irrt. Arbeiten ist angesagt! Mein Tagesablauf bisher: 6:00 Uhr morgens aufstehen, Frühstück für Gäste aufbereiten, abräumen, Zimmer machen, Bäder putzen und den Mittagstisch decken. Abräumen, E-Mails checken, Holz machen, und den Grundstein für eine Sauna im Freien legen. Abendessen aufbereiten, abräumen und bis 22 Uhr Geschirr spülen. Aber ich bin ja nicht alleine, 12 weitere Volunteers arbeiten hier: Deutsche, Schweizer, Österreicher, Iren, Schotten, Engländer und Australier. Eine lustige Truppe! Die deutschprachigen sind allerdings deutlich in der Überzahl, so dass es für die native-english-speakers nun kostenlose, wenn auch manchmal unfreiwillige, Deutschstunden gibt ;-)
Gestern haben wir es sogar mal geschafft um den See zu laufen - wunderschön! Aber hier gibt es Tiere... Die Raben sind zu Flugdinosaurieren mutiert, da sie von den Essenresten der Lodge täglich (!) gefüttert werden. Ein Bär ist auch in der Nähe... wie aufgregend!


Into the Wild

Meine Zimmergenossen waren begeistert als ich heute morgen um 4 Uhr das Hostel verlassen habe. Aber es galt einen Greyhound Bus um 6:15 zu catchen um nach Keremeos und zum National Park zu gelangen. Die knapp 6-stündige Busfahrt war wohl das entspannenste Erlebnis was sich in den letzten 36 Stunden zugetragen hat. Von Keremeos ging es dann mit einem Monster-Truck in 2000 m Höhe zum eigentlichen Park. Die 1 1/2- stündige Fahrt war geprägt von wenig Straße und fast 90% Steigung... Besser als Achterbahnfahrt! Und wir sind tatsächlich in der Wildnins, vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Kein Handy-Emfang! ... Aber wenigstens Internet. Runter kommen wir so ohne weiteres nicht, aber hier oben ist es auch eigentlich ganz schön. Die Zimmer werden mit Öfen geheizt und wir haben warmes Wasser - JUHU!! Die Gegend ist super idyllisch! Ein wunderschöner See und viele, viele Wanderwege zieren die Landschaft. Kaum angkommen wurden wir auch gleich in den Volunteer-Dienst eingewiesen. Erst mal Tische eindecken und abwaschen. Morgen bekommen wir dann "richtige" Arbeit. Anstatt mich also um defekte Domänencontroller, Active Directory und Hyper-Vs zu kümmern, werde ich nun für einen Monat lang Bäume von Käferbefall befreien, den Wald aufräumen und Wege anlegen. Wir sind gespannt...

Oh, Canada (Part II)

Tag 2 am anderen Ende der Welt: Mein Gepäck ist mittlerweile eingetrudelt... aber wie. Mir ist es ein Rätsel wie eine zugedrehte Tube Rei vollständig und ganz von alleine aufgehen und sich anschließend schön über alle Gepäckteile verteilen kann. Anstatt mir also die schöne Stadt Vancouver anzuschauen, hieß es um 6 Uhr morgens eine Komplett-Reinigung am Rucksack vorzunehmen. Verflucht sei das Rei in der Tube! Nach 3 Stunden putzen, schrubben und föhnen sieht das Gepäckstück nun wieder tip-top aus und ist in dem Flavour Balea Hautcreme feat. Rei in der Tube zu erhalten. Vielleicht sollte ich ein Patent darauf anmelden.
Nach der Reinigungsaktion habe ich mir noch ein wenig die Gegend um das Hostel herum angesehen. Ganze nette Nachbarschaft, aber kein einziger Lebensmittelladen a la Spar oder Edeka zu finden. Dann werde ich heute wohl doch bei einem der vielen Fast Food Restaurants landen, die sich alle 10m dominierent aufgestellt haben. Toll...
Habe eben noch ein paar Hostel-Bewohner aus US+A, Irland und oho Deutschland kennen gelernt und gleich das Angebot bekommen eine Tour in Vancouver mitzumachen. Könnte witzig werden....Mehr dazu morgen.

Tip des Tages: Packt keinerlei Flüssigkeiten oder Cremes aller Art ins Gepäck, ohne diese gesondert in Plastiktüten abzupacken. Erspart ne Menge Ärger ;-)





Oh, Canada (Part I)

Nun ist es endlich so weit: Meine Reise in die große weite Welt hat mit dem heutigen Tag begonnen. Vancouver, in der kanadischen Provinz British Columbia, ist das erste kleine Ziel während meines 8-monatigen Work&Travel Projektes. Das eigentliche Abenteur beginnt aber, wie so oft, am Frankfurter Flughafen. Ganz nach dem Motto "The same procedure as every year", heißt es die Hürde einen passenden Parkplatz am richtigen Terminal zu finden, zu überwinden. Auch dieses Mal war es nicht anders. Mir scheint als wäre der Frankfurter Flughafen wie ein großes Kaufhaus, das ständig umräumt und seine Gates, Terminals und Parkpltätze wahrlos verschiebt, um bei der Kundschaft für völlige Verwirrung zu sorgen. Nun ja, letztendlich hat es mit dem Einchecken doch noch geklappt. Auch wenn ich mit bösen Blicken dafür gestraft wurde, dass ich mich nicht bei der U.S. Border Protection für das elektronische Reisegenehmigungssystem registriert habe. Die spinnen, die Amis!
Nach dem obligatorischen letzten Frühstück hieß es dann Abschied nehmen von meinen Lieben *schnief* ... und von meiner kleinen Werkzeugtasche. Mensch, dass hätte ich aber auch wissen müssen, dass ich mit einem Schraubendreher nicht durch den Zoll komme. Ich stelle mir gerade vor, wie ich den Pilot mit einem Miniatur-Plastik-Schraubendreher bedrohe und anschließend das Steuer an mich reiße. Oskar-reif würde ich sagen! Na dann, werde ich wohl mein Werkzeug für den Fall eines Notebook Hardware-Defektes selber schnitzen müssen. Holz gibts in Kanada ja genug!
Mein Sitznachbar im Flug nach Chicago ist ein Iraner gewesen. Er möchte bald Deutsch lernen und bat mich ihm schon mal die Grammatik bei zu bringen. Da wird einem erst mal wieder bewusst was Deutsch doch für eine miese Sprache ist, mit all den verschiedenen Artikeln, Zeiten und Groß- und Kleinschreibungen. Der Zwischenstopp in Chicago verlief ansonsten recht reibungslos (das dachte ich zumindest bis dahin). Später sollte ich merken, dass es ein Fehler war, das Gepäck einfach so aus meiner Hand zu geben. Aber davon werde ich morgen weiter berichten, wenn ich über die Geschichte lachen kann...
Jetzt bin ich erst mal in Vancouver und versuche mich gerade mit dem Raum hier anzufreunden... Euch allen liebe Grüße ins schöne Deutschland xxx Julia

Tip des Tages: Vermeidet einen Flug mit United Airlines zu buchen. Der Service hat schwer nachgelassen. Zum Frühstück ein läppisches French Toast und zum Lunch wurde uns eine Tüte Chips und ein Riegel Mars serviert. Die Krönung kam dann im letzten Flug: da gab es überhaupt kein Essen!!